Axel Petermann & Claus Cornelius Fischer
Die Diagramme des Erfolgs.

Der zweite Roman des ehemaligen Leiters der Mordkommission Bremen
und einer der Entwickler der Fallanalyse in Deutschland. Eine der Hauptfiguren
auf der Seite der Polizei ist wieder der Hauptkommissar Larsen und weiter
wieder ein mehrfacher Mörder, der in kurzer Zeit 3 Prostituierte bestialisch umbringt.

Die ersten 3 Bücher waren noch als Fallberichte benannt worden, auch wenn
das sogenannte Böse immer im Titel stand. Siehe allesbremer.de Rezensionen / Archiv.
Ungewöhnliche Morde in Bremen und die Arbeit der Polizei hierzu, auch mit den
Mitteln der Analyse werden gut geschildert.
Diese Bücher waren sehr erfolgreich und haben Petermann berühmt gemacht.
Nun also als Fortsetzung die Romane, immer noch nach tatsächlichen Morden
geschrieben, aber deutlich mit mehr Fantasie zu den Figuren.

Einmal fällt auf, das schon bekannte Fälle von Morden Vorbild waren, mitsamt
Täter, der Diagramme zu seinen Erregungszuständen anfertigt.
Vorher auf Wunsch des Kommissars Petermann, jetzt aus eigener Fantasie.
Es geht um Umsetzung der Fantasie in Rituale des Mordens. Von der Sache
her Wiederholungen, auch wenn es romanhaft ausgeschmückt wird, dazu auch
der bekannte Polizeijargon, z.B. Für "Enthauptung", „Dekapitation“.

Zum Bestseller gehört wohl unvermeidlich die grelle Werbung der Verlagen,
einer der besten Profiler Europas wird Petermann genannt, wer belegt sowas?
Weiter ein Nonsens in der Ankündigung. „Schlaf raubend authentisch“,
authentisch ist als Modewort aus den USA bekommen, stärker als genuine,real,true.
Das ganze nennt sich jetzt true crime thriller. Die ursptüngliche Bedeutung
von authentisch ist griechisch, sie weist, hier wieder passend, auf den Mörder
hin. Türkisch auch auf den Herren und Gebieter.

Ich befürchte der Erfolg hat hier den Weg allzu deutlich bestimmt, authentisch
ist noch echter als echt.

Wilfried Grünhagen
Ischa Freimaak, Echt nur in Bremen
Oktober 2019