"Brandfährte", Schünemann-Verlag Bremen, 308 Seiten
Rezension zu Rose Gerdts-Schiffler:
Die Polizeireporterin Gerdts-Schiffler hat ihren 2.Roman jetzt veröffentlicht.
Wenn man jemanden, der schreibt, etwas wie einen Rat geben sollte, dann, über das zu schreiben,
was man kennt. Eine ausgezeichnete Kenntnis sowohl der journalistischen wie auch der Polizeiarbeit
geht in diesen Kriminalroman ein. Das Zusammenspiel von Reportern und Kriminalpolizei, auch die Rivalitäten
in den jeweiligen Feldern werden schön dargestellt. Allerdings sind ausführliche Pressekonferenzen,
vermutlich wie in der Wirklichkeit auch, ein wenig langweilig.
Das Thema ist dieses Mal "stalking", wie so häufig ein modischer Anglizismus,
der altmodisch mit "anpirschen" übersetzt werden kann, der "stalker" ist dann ein Pirschjäger.
Gemeint ist meistens ein männlicher Täter, der im Verfolgungs- oder Liebeswahn die absolute
Kontrolle über sein Opfer erlangen will.
Es sind oft lange Leidensgeschichten, selbst wiederholte Anzeigen und Strafen
halten die Täter nicht von diesem kranken Handeln ab. Die Methoden ähneln wohl denen in Mobbingprozessen, sie führen hier zum Mord durch Brandstiftung, dem Gegenstand unseres Romanes.
Die schon bekannten Kommissare versuchen in einem Wettlauf mit der Zeit
den Täter einzukreisen und zu finden, dabei gerät auch der Kommissar Steenhof in das Visier des "stalkers" und in Verdacht des Mordes, er wird schliesslich auch von seinen Kollegen verfolgt.
Das Ganze endet wie schon im ersten Roman mit der Aufklärung nach "showdown",
erledigt werden gleich zwei Fälle.
Die handelnden Figuren, wie gesagt zum Teil schon bekannt, werden plastischer, menschlicher, sie sind weniger festgelegte Figuren als im vorigen Roman.
Das Bremer Lokalkolorit kommt auch hier deutlich zum Tragen.Mal sehen, was noch alles aus den Reportagen des "Weser-Kuriers" in Romane überführt werden kann.
Wilfried Grünhagen
Bremen, 2.Juni 2008
Rose Gerdts-Schiffler
308 Seiten gebunden
EUR 14.50
ISBN 978-3-7961-1905-7