Wilfried Huismann ist ein nicht unbekannter Schriftsteller, Filmemacher und Dokumentarist, er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis.
Huismann gehört zu den Autoren, die sorgfältig recherchieren mit dem Talent, spannend zu erzählen. Es gibt nach meiner Ansicht viele Gründe, warum das Buch gelesen werden sollte.
Huismann gibt uns Einblick in die Strukturen des WWF, World Wide Fund For Nature , so erfährt der Leser, dass bis zum heutigen Tag Honoratioren aus allen Herrenländern die Geschicke des WWF in ihren Händen halten. Das kann öffentlichkeitswirksam sein, es kann aber auch ein ausgeprägter Eigennutz sein, der bestimmten Gesellschaftsschichten ihr Gutmenschentum aufzeigen soll.
Es sind Könige, Prinzen, Millionäre, Industriemagnate, die sich unter dem kuscheligen Markenzeichen des Pandas tummeln.
Beim Verfassen dieser Zeilen berichten die Agenturen, dass der Spanier Juan Carlos, von Beruf König, als Ehrenpräsident des WWF von Spanien, entlassen wurde. Er wurde dabei ertappt, wie er einen stattlichen Elefanten mit seinem großkalibrigen Gewehr erschoss, pardon: erlegte.
Es ist sicherlich auch dem "Schwarzbuch WWF" zu verdanken, dass Majestät seinen Hut nehmen musste.
Huismann zeigt in seinen Recherchen, wie der WWF zum Teil zur Quelle einer machthungrigen
Clique verkommen ist, die sich möglicherweise auch an den reichhaltigen Spendengeldern bedient.
Auch wenn es zwischen dem Verlag, Autor und dem WWF zu einem Vergleich gekommen ist, das „Schwarzbuch WWF, Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda“ ist ein außerordentliches Zeitdokument.
So wird über die Veröffentlichung des Buches eine besondere Aufmerksamkeit auf den WWF gelenkt. Die zahlreichen Mitglieder des WWF weltweit, werden sicherlich,angeregt durch das Buch an die Vorstände und die Organisationsform des WWF Fragen haben.
Es ist schon erstaunlich, wenn Huismann u.a. in einem Beispiel aufzeigt, dass tausende Menschen in Indien für den Artenschutz aus ihrem Lebensraum, auf brutale Art umgesiedelt werden. Das dann neu erschaffende Tigerreservat wird dann für einen Exclusiv-Tourismus vom WWF angeboten. Es ist interessant, wie Huismann uns auf Machenschaften des WWF und deren Kumpanei mit den jeweiligen Staatenlenkern hinweist.
Für den WWF war es wohl besonders schmerzhaft, dass der Autor auch die besondere Nähe dieser Umweltschutzorganisation zu fragwürdigen Konzernen wie den Palmölproduzenten Wilmar oder der Gentechnikfirmal Monsanto aufzeigte.
Huismann ist für dieses Buch um die halbe Welt gereist, hat mit vielen Menschen gesprochen, die durch den WWF ihren angestammten Lebensraum verloren oder auf vielfältige Weise unter dem manischen Zwang dieser Umweltorganisation auf andere Art geschädigt wurden.
Naturschutz ist wichtig, es ist notwendig, dass engagierte Menschen auf Missstände, und auf Umweltzerstörungen aufmerksam machen.
Gleichwohl ist es ebenso notwendig, dass Naturschutz nicht bedeutet exotische Refugien für die Reichen und Superreichen auf kosten der einheimischen Bevölkerungen entstehen zu lassen.
Wer ein spannendes Buch, oder eine sehr spannend geschriebene Dokumentation sucht, der findet das in diesem Buch "Schwarzbuch WWF, dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda".

Werner Sünkenberg
Bremen, den 28.7.2012



Gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 20 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-579-06675-2
€ 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50*